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2500 gegen 1933-2.0

In den ersten Tagen dieses Jahres musste die demokratisch gesinnte Öffentlichkeit mit Entsetzen zur Kenntnis nehmen, dass sich Rechtsextreme aus AfD, Werteunion und der identitären Bewegung im letzten Herbst in einem Luxushotel in Potsdam versammelt haben, um dort unverhohlen über Vertreibungspläne zu diskutieren.

Als Reaktion auf diese Kampfansage gegen eine offene und vielfältige Gesellschaft wurde und wird in Deutschland zu Kundgebungen und Demonstrationen gegen die Hetze und gegen die menschenverachtende Politik rechtsextremer Gruppierungen aufgerufen. In den meisten Orten übersteigen die Teilnehmerzahlen die Erwartungen der Organisatoren bei Weitem. Die Zivilgesellschaft setzt hier ein deutliches Zeichen: Sie steht auf gegen die rassistischen Wahnvorstellungen und die pathologischen Phantasien von ethnischen Säuberungen, wie sie von rechts außen vertreten werden.

Am 20. Januar fand auch in Wilhelmshaven eine Kundgebung gegen Rechtsextremismus statt und Klaus hat dankenswerter Weise eine Mail an die Mitglieder des Kreisverbands geschickt, um sie für die Teilnahme an dieser Veranstaltung zu gewinnen. »Ich werde eine GEW-Fahne mitnehmen, unter der wir uns versammeln können«, hat Klaus geschrieben, aber als ich den Valois-Platz – Ort der Kundgebung – erreichte, sah ich zwar die Fahne, aber konnte mich durch die dicht an dicht gedrängten Menschen auf dem Platz nicht zu ihr hindurchdrängen: Tatsächlich waren 2500 Menschen aus Wilhelmshaven und Friesland zu der Kundgebung gegen rechts gekommen. Ein beeindruckender Erfolg.

Bild: Neus Greta

Bruder Franziskus vom Rogate-Kloster in Wilhelmshaven führte durch die Veranstaltung, auf der neben den politischen Vertretern aus den Kommunen und dem Land auch Aktivistinnen und Aktivisten eines breiten Spektrums zivilgesellschaftlicher Organisationen zu hören waren. Für mich war es angenehm überraschend, dass Rednerinnen und Redner den Schulterschluss mit den demokratischen Gruppen suchten, die versammelt waren und auch die Reaktionen aus der Menschenmenge wiesen darauf hin, dass sich hier eine Kultur des zivilisierten Miteinanders artikulierte, der wir in den letzten Jahren vielleicht zu wenig Wertschätzung entgegengebracht haben.

Innerhalb dieser demokratischen Kultur sollte eine Gewerschaft, gerade eine Bildungsgewerkschaft, einen festen Platz einnehmen. Lasst uns nicht locker lassen. Wir haben mehr zu verteidigen als wir manchmal vielleicht denken.

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